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bogobit Blog – die 60652 Märklin Mobile Station I

Mobile Station Display

Wer schon immer wissen wollte, welche Symbole am Rand des Displays sind, oder welch (eher geringe) Auflösung die Textzeile in der Mitte hat, kann mal genau auf dieses Foto schauen:
display,
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Mobile Station Innereien

Zum Öffnen der Mobile Station braucht man einen Torx T5 oder T6 Schraubendreher. Bei mir war es T5; ein Webseitenbesucher schrieb mir, bei ihm habe T6 gepasst. Solche Schraubendreher gibt's übrigens oft im Handy-Zubehörhandel, oder bei ebay.

Von der Platine (davon gibts wohl verschiedene Versionen) in meiner Mobile Station hier zwei Fotos:

Ein Foto der Platinen-Oberseite:
pcb top side,
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Ein Foto der Platinen-Unterseite:
pcb bottom side,
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Besser als eine Mobile Station sind zwei

Wer eine zweite Mobile Station anschließen will, braucht ein Adapterkabel, Märklin Ersatzteilnr. 610479, oder hilft sich selbst:

Um aus einer Master Mobile Station eine Slave Station zu machen, die nur noch als Zweitgerät funktioniert, der nimmt einen Seitenschneider und zwickt den 10poligen Stecker ab. Man kauft sich einen 7poligen Mini-DIN-Stecker und lötet den stattdessen dran - fertig.

Wer sich scheut, den Stecker abzuzwicken, der findet hier eine alternative Lösung: Das ganze Kabel tauschen.

Hier folgt die genauere Beschreibung zum Steckertausch. Die Tabelle listet die Adern des Anschlusskabels auf, sowie die Stifte des original 10pol. Steckers, und die Stifte des künftigen 7pol. Steckers.

Aderfarbe Bedeutung 10pol Stecker 7pol Stecker
lila CAN_L A M
gelb CAN_H D O
rot GND I Q/L
blau Supply - F -
grün Supply + E -
braun Vcc H P
schwarz Schiene rot C -
orange Schiene braun J -
  (nicht belegt) B, G K, N

Am besten vergewissert man sich, ob die Kabelfarben der vorstehenden Tabelle auch stimmen. Dazu nimmt man ein Ohmmeter und prüft am abgeschnittenen Stecker mit Kabelstummel, ob jede Ader mit dem zugehörigen Pin des 10poligen Steckers verbunden ist. Wichtig sind nur die 4 Adern an den Pins A, D, I und H. Diese Adern werden nun an die Pins M, O, Q und P des 7poligen Steckers angelötet. Die verbleibenden 4 Adern bleiben unangeschlossen. Die Pins L, K und N bleiben frei. Hier nochmal zur Wiederholung die ganzen Verbindungen:

Ader lila,   urspr. am Stift A des 10pol. Steckers, jetzt an Stift M des 7pol. Steckers;
Ader gelb,   urspr. am Stift D des 10pol. Steckers, jetzt an Stift O des 7pol. Steckers;
Ader rot,    urspr. am Stift I des 10pol. Steckers, jetzt an Stift Q des 7pol. Steckers;
Ader braun,  urspr. am Stift H des 10pol. Steckers, jetzt an Stift P des 7pol. Steckers;
Ader blau,   urspr. am Stift F des 10pol. Steckers, jetzt unbenutzt;
Ader grün,   urspr. am Stift E des 10pol. Steckers, jetzt unbenutzt;
Ader schwarz urspr. am Stift C des 10pol. Steckers, jetzt unbenutzt;
Ader orange, urspr. am Stift J des 10pol. Steckers, jetzt unbenutzt;
Stifte L, K, N des 7pol. Steckers unbenutzt.

Anhand dieser Bilder (Blick auf die Stifte des Steckers) ist meine Bezeichnung der Stecker-Pins ersichtlich:

10polig7polig
plug 10pin,
5 kB plug 7pin,
5 kB

Ein Foto der Kabeladern:
photo of wires,
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Mehr als zwei Mobile Stations lassen sich übrigens nicht betreiben. Das liegt vermutlich an der Kommunikation per CAN-Bus. Da hat jedes Gerät seine Kommunikationsadresse. Die Mobile Station hört dann entweder auf seine eingestelle Master-Adresse oder Slave-Adresse. Da mehrere Slaves dieselbe Adresse hätten, kann nur ein Slave existieren.

Durchgebrannte Endstufe

Eine Kurzschlusserkennung und Überstromerkennung hat sie ja, die Mobile Station. Aber gegen Fremdspannung ist sie extrem allergisch. So eine Fremdspannung kann es geben, wenn ein MoStra-Stromkreis an einen anderen Stromkreis (z. B. von 6021 gespeist) stößt. Eine Mittelleiterisolierung reicht nicht, da der Lokschleifer beim Überfahren beide Mittelleiter verbindet - das Ende der Mobile Station. Der fortgeschrittene Modellbahner wird sich denken, dann nehme ich halt die Schleiferwippen, die z. B. an der Trennstelle zwischen Digitalkreis und konventionellem Kreis empfohlen sind. Ich meine, dass damit alles ok sein sollte. Aber märklin verbietet auch ausdrücklich die Schleiferwippen.

Wenn es also ihre Mobile Station erwischt hat und die keine Spannung mehr ans Gleis liefert, hat entweder der Kurzschlussschutz gegriffen (sieht man am Display), oder die Endstufe hats nicht überlebt. Bevor sie die Mobile Station wegwerfen, nehme ich sie gerne als Spende an. Alternativ können Sie versuchen, die Endstufentreiber auszuwechseln, und zwar immer beide ICs. Diese sind

Display-Hintergrundbeleuchtung

Es ist auch möglich, sich seine Mobile Station mit einer Display-Hintergrundbeleuchtung aufzuwerten. Das ist beispielsweise in folgenden Dokumenten beschrieben:

Wenn Sie eine Mobile Station, so wie weiter oben beschrieben, als Slave Station betreiben, funktioniert das mit der Hintergrundbeleuchtung erst mal nicht, da eine Slave Station keine Versorgungsspannung von der Anschlussbox bekommt. Mit einem kleinen Umbau geht es dann doch:

Hintergrundbeleuchtung für eine Slave 60652 Märklin Mobile Station.

Abgebrochener Stift im 10poligen Stecker

Ja das kann im rauhen Spielalltag schon mal passieren: Ein Stift des originalen 10poligen Steckers ist abgebrochen. Dumm gelaufen, Sie werden im üblichen Elektronikteile-Fachhandel keinen 10poligen Mini-DIN-Stecker zum Anlöten finden! Aber Thorsten Mumm, Betreiber des CAN-Digital-Bahn Projekts, hat (Stand Nov. 2013) welche im Angebot. Schauen Sie mal in seine Preisliste, unter Bauteile, nach "miniDIN 10 Stecker".

Ich kann Ihnen außerdem vorschlagen:

Der Drehknopf spinnt

Mit der Zeit wird das Verstellen der Geschwindigkeit immer mühsamer, weil der Drehknopf immer mehr herumzickt und den Geschwindigkeitsbalken eher eigenwillig beeinflusst. Technisch ausgedrückt: der Drehgeber prellt (engl.: the rotary encoder bounces).

Diesem Problem ist auch nicht ganz einfach beizukommen. Der Drehgeber muss durch einen Neuen ersetzt werden. Das ideale Ersatzteil habe ich aber leider noch nicht gefunden. Das Problem scheint aber weit verbreitet zu sein und schon mehrere Leute haben sich Gedanken darüber gemacht (siehe hier, hier, hier, oder hier).

Mein Vorgehen: Den Drehimpulsgeber Nr. STEC12E08 von Reichelt einbauen. Dieser Drehgeber ist verhältnismäßig preisgünstig. Sein Schaft passt ganz gut in das Gehäuseoberteil der Mobile Station, wo der alte Drehgeber saß. Mit ein bisschen Klebstoff (ich habe UHU Kraft genommen) auf den Schaft des Gehäuses – nicht auf die bewegliche Achse! – kann man das Teil ausreichend fixieren. Die Achse ist leider ein bisschen kürzer als beim alten Drehgeber, darum muss man vor dem Aufsetzen des roten Knopfes vorher etwas in den Knopf legen (z. B. Pappscheibchen), sonst sitzt er zu tief und man kann ihn nicht mehr zur Fahrtrichtungsumkehr drücken. Bei mir saß der Knopf auch etwas locker, aber mit einem Papierfitzel zwischen Achse und Knopf sitzt er nun fest. Alternativ ist wohl auch der Drehgeber Nr. STEC11B13 von Reichelt geeignet, dazu mehr in der Nachricht eines Lesers weiter unten.

Der elektrische Anschluss ist auch nicht ganz einfach. Um den alten Drehgeber mit seinem angelötetem Flexprint (flexible Leiterplatte) von der Buchse zu lösen, muss vorher der in der Buchse unten liegende Keil herausgezogen werden (ca. 2 mm bis zum Anschlag, siehe Foto unten - roter Pfeil), um die Klemmverbindung zu lösen. Dann wird der Flexprint vom alten Drehgeber abgelötet (Achtung: Flexprints sind nicht so hitzeresistent wie starre Leiterplatten). Beim Anlöten an den neuen Drehgeber ist zu beachten, dass der neue Drehgeber einen umgekehrten Drehsinn hat. Um also den gewohnten Drehsinn wieder herzustellen, müssen zwei der Anschlussbeinchen (die beiden äußeren von den drei nebeneinanderliegenden) über Kreuz angeschlossen werden. Das wird auf dem Foto deutlich.

foto neuer drehgeber,
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Hierzu passend die Nachricht eines Lesers, der den Drehgeber STEC11B13 verwendet hat:

Ich habe den zweiten vorgeschlagenen Drehgeber STEC11B13 verwendet. An ihm habe ich die Drehachse ca. 5 mm gekürzt, damit sitzt der Drehknopf zwar höher als vorher, aber ich brauchte keine Papierschnitzelchen. Auch die Folienplatine habe ich wieder wie vorher angelötet, die Drehrichtung stimmt (Drehung im Uhrzeigersinn beschleunigt die Lok). Zur Befestigung im Gehäuse habe ich den Drehgeber einfach wieder eingeschraubt.